Depression und Schlafverhalten

Frühaufsteher haben ein geringeres Depressionsrisiko

Die innere biologische Uhr bestimmt, ob wir uns zu den so genannten „Eulen“ oder „Lerchen“ zählen können. Unsere Schlaf-Wach-Präferenzen, d.h. ob wir eher Früh- oder Spät-Aufsteher sind, hängen mit dem jeweiligen Chronotypen zusammen. Ein Chronotyp entscheidet über unsere physischen Merkmale wie Hormonspiegel, Körpertemperatur, schlaf- und Wachphasen, Leistungsvermögen etc. zu unterschiedlichen Tageszeiten.

 

Studien der University of Colorado at Boulder und Women´s Hospital in Boston (journal of psychiatric research, Aug. 2018, volume 103, p. 156-160) fanden heraus, dass der Chronotyp das Risiko depressiver Erkrankungen beeinflussen kann. In einer Studie wurde 4 J. lang eine Gruppe von 32.470 Krankenschwestern im Durchschnittsalter von 55 J. im Rahmen einer Nurses Health Studyuntersucht. Dabei wurden verschiedene Depressivitätsfaktoren gemessen und das Schlafverhalten der Frauen bewertet. Durch die Studie konnte gezeigt werden, dass Frühaufsteher ein 12 bis 27 % eringeres Risiko hatten, eine Depression zu entwickeln, der Chronotyp „Eule“ hatte dagegen ein um 6% höheres Erkrankungsrisiko. Bei dem Chronotypen geht es laut Autoren der Studie aber nur um einen Risikofaktor für eine Depression, der jedoch nicht bedeutet, dass die „Eulen“ zwangsläufig eine Depression entwickeln.

Außerdem weisen die Forscher auf den Einfluss von Lichtexposition sowie auf die Wirkung von bestimmten Genen hin, die mitentscheiden, ob wir lieber früher oder später aufstehen. Diese Faktoren könnten eine Rolle bei der Entstehung einer von Depression spielen.  

 

Schlafdeprivation als Methode der Chronotherapie in der Behandlung von Depressionen

Die Störungen von Schlaf-Wach-Rhythmus spielen eine Rolle bei der Entwicklung von depressiven Erkrankungen. Einige Studien sprechen dafür, dass die Normalisierung des Schlaf-Wach-Rhythmus eine große Bedeutung für die Genesung einer Depression spielen könnte. Chronotherapie stützt sich dabei auf ein kontrolliertes Beeinflussen von Biorhythmen. Darauf basiert unter anderem die Methode des Schlafentzuges. Eine der bevorzugten Methoden der Chronotherapie ist eine Kombination aus Schlafdeprivation, Schlafphase, Pharmakotherapie und zusätzlich einer Phototherapie (Psychiatr. Pol. 2015; 49 (3): 423–433).  

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